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Was ist ein Poetry Slam?

Bei einem Poetry Slam (Deutsch: Dichter:innenwettstreit, obwohl nicht gedichtet werden muss und nie gestritten wird) geht es darum, in einem vorgegeben Zeitlimit, meistens sechs bis acht Minuten, einen Text vorzutragen. Ob gereimt, gerapt oder geflüstert wird, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist hingegen, dass der Text selbst verfasst ist, alleine vorgetragen wird und weder Requisiten noch Instrumente zur Anwendung kommen.

Die Texte werden vom Publikum bewerten und kommen so ins Finale, wo nochmals bis zu vier Poet:innen mit einem weiteren Text zusammen antreten und das Publikum diese erneut wertet. Das Beste daran ist: Jede:r kann mitmachen!

Verschiedene Events erfordern verschiedene Spielregeln.

Die klassische Regel

  • Zuerst gibt es ein sogenanntes Feature, also ein:e Poet:in, welche:r ebenfalls ein Zeitlimit hat. Diese:r Poet:in beteiligt sich nicht am Wettbewerb, sondern soll das Publikum einstimmen. So bekommt das Publikum einen Eindruck davon, was es erwarten könnte und wie die Bewertung funktioniert. Dann werden die Gruppen präsentiert, je nach der Zahl der Auftretenden können die Gruppengrößen variieren.
  • Anschließend treten die Poet:innen nacheinander auf. Die Reihenfolge und Gruppeneinteilung wird entweder am Anfang des Wettbewerbs oder im Vorhinein ausgelost. Nach Ablauf der Zeit wird aus dem Publikum ein Schlagwort durch Zurufen entgegengenommen und gemeinsam mit dem jeweiligen Namen am Flipchart notiert. Es findet noch keine Wertung statt. Das Schlagwort hilft dem Publikum, sich später an den Inhalt zu erinnern.
  • Dieser Ablauf wiederholt sich für alle Poet:innen aus der ersten Gruppe. Nun wird die Wertung für diese Gruppe entgegengenommen und am Flipchart notiert. Die Wertung erfolgt meistens durch Applaus, kann aber auch mit Punktetafeln bestimmt werden.
  • Dies wiederholt sich, bis alle Poet:innen an der Reihe waren. Die drei Poet:innen mit dem lautesten Applaus oder den meisten Punkten stehen im Finale und es wird wie zuvor bereits vorgegangen, bis das Publikum eine:n Gewinner:in bestimmt hat.

Tagebuch Slam

  • Auch Diary Slam genannt, um hier nichts durcheinander zu bringen.
  • Der Tagebuch Slam ist vom Ablauf her ident mit dem klassischen Poetry Slam. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das vorgetragene in einem Tagebuch stehen muss und der Eintrag von den Poet:innen aus diesem vorgelesen wird.

Weitere (un)denkbare Varianten (Auszüge aus Wikipedia):

  • Jazz Slam (Slampoet:innen lesen Texte, zu denen eine Band musikalisch improvisiert)
  • Anti Slam (der schlechteste Beitrag gewinnt)
  • Mundart, Erotik, Rap, Storyteller, Rookie, Haiku, Polit Slam.
  • Cover Slam (Texte von anderen Autor:innen dürfen gelesen werden)
  • Prop Slam (Requisiten dürfen benutzt werden)
  • Philosophy Slam (philosophischem Denken, wenn es authentisch und substantiell um Wahrheit ringt)
  • Science Slam, (wissenschaftliche Ergebnisse werden in prägnanter Form präsentiert)
  • Movie Slam (vgl. Festival des nacherzählten Films, Teilnehmer erzählen die Handlung eines Spielfilms nach)
  • Artverwandte Wettbewerbsformen vor Publikum sind Freestyle-Battles, Powerpoint Karaoke oder Theatersport

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